Symposium „Sami Music – Sonic Politics in the European North“
VÖNL informiert:
Das Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie laden Sie herzlich zum Symposium „Sami Music – Sonic Politics in the European North“ am 11.-12. November in das Fanny Hensel Saal (Anton-von-Webern-Platz 1, 1030 Wien) ein.
Der Eintritt ist frei!
MITWIRKENDE:
Referenten: Ola Graff, Thomas Hilder, Dan Lundberg, Pirkko Moisala, Tina K. Ramnarine und Krister Stoor
Workshop: Krister Stoor
Konzert: Stuoris & Balddonas
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SYMPOSIUM:
Freitag, 11. 11. 10-15 Uhr und Samstag, 12. 11. 10-14 Uhr
JOIK-WORKSHOP:
Freitag, 11. 11. 15:30-17 Uhr
KONZERT „To Yoik is to Live “:
Freitag, 11. 11. 19 Uhr
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“To yoik is to live”: Sami-Musik und gesellschaftspolitische Konnotationen
Internationales Symposium in englischer Sprache, Joik-Workshop und Konzert
Sami (Sápmi) sind eine indigene Bevölkerungsgruppe in Schweden, Norwegen und Finnland, sowie Teilen Russlands, angesiedelt am Polarkreis, deren Geschichte von Diskriminierung gezeichnet ist, die aber heute immer mehr die politischen Diskurse und die musikalische Repräsentanz der nordischen Länder mitbestimmen. Indigene Bevölkerungsgruppen werden im politischen Handeln aber auch in der ethnomusikologischen Forschung in die Minderheitendiskurse eingeordnet. Deshalb ist besteht thematisch ein enger Bezug zum Schwerpunkt „Musik und Minderheiten“ am Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie.
Indigene Völker gelten bis zu einem gewissen Grad als „exotisch“ und insbesondere ihre musikalischen Äußerungen sind vielfältigen Klischeebildungen unterworfen. Das kommt daher, dass Musik in der Vergangenheit, aber zum Teil bis heute in indigenen Gemeinschaften rituelle oder kultische Funktionen hat. Das Wort „Musik“ existiert in den meisten indigenen Sprachen überhaupt nicht. Diese kultischen Funktionen sind für alle möglichen esoterischen Instrumentalisierungen sehr attraktiv, indigene Musik wird mit Schamanismus und Naturreligion verbunden und steht generell für „Spiritualität“. Auch der Joik der Sami ist so eine Musikgattung.
Joik ist eine Vokalgattung der Sami die eng mit dem Lebensraum und der Natur verbunden ist, auf Improvisation basiert und im Schamanismus eine große Rolle spielte. Das war der Grund, warum der Joik in der Geschichte immer wieder verboten war, insbesondere ausgehend von der Kirche. In unserem Symposium “Sami Music – Sonic Politics in the European North” wird einerseits diese Geschichte der Verbote thematisiert aber auch die Faszination, die vom Joik ausging und ihren Niederschlag in Archivkdokumenten findet. Ebenso geht es um zeitgenössische politische Instrumentalisierungen und um Repräsentanz. Das Institut konnte 6 internationale Experten gewinnen, die in Referaten diese Materie präsentieren werden. Es finden ein Joik-Workshop und ein Konzert im Rahmen des Symposiums statt, gestaltet von Musikern, die selbst der Minderheit angehören. Quelle/Text: Ursula Hemetek