Bekanntmachung der schwedischen Botschaft Wiens

Zum 75. Jubiläum der SCHWEDENHILFE hat die schwedische Botschaft in Wien mit Hilfe der Historikerin Jenny Öhman eine Ausstellung über die Schwedenhilfe der Organisation Rädda Barnen (Rettet die Kinder) zusammengestellt.
Die Ausstellung ist vom 15.-17. Juni 2021 im Palais Liechtenstein zu besichtigen. Als besonderes Schmankerl wird Jenny Öhman Vorträge sowohl auf Deutsch als auch Schwedisch halten. Hierfür ist eine Anmeldung über www.eventbrite.at/e/75-jahre-schwedische-kinderhilfsaktion-radda-barnen-tickets-154260155277 Eventbrite möglich.

Hier eine Information – verfasst von Lea Widén, Botschaft von Schweden:

Als das NS-Regime und der Zweite Weltkrieg vor 75 Jahren endlich zu einem Ende kamen, hinterließ dies weite Teile Europas in Hunger und Not. Österreich lag in Trümmern, vor allem Kinder litten am stärksten unter der Versorgungsknappheit, der Zerstörung und allen anderen Widrigkeiten.

Schweden, unter Per Albin Hansson und Tage Erlander schon damals für das soziale Wohl seiner Bürger im Einsatz, wurde dank Folke Bernadotte ein wichtiger Helfer in der Not.
Folke Bernadotte, der Anfang 1945 die ersten skandinavischen KZ-Insassen mit den bekannten „vita bussarna“ (Weißen Bussen) aus den Lagern rettete, startete die Initiative der sogenannten „Schwedenausspeisung„.

Bei dieser wurden in nicht weniger als elf europäischen Ländern hilfsbedürftige Kinder, unabhängig ihrer Herkunft, Religion oder der politischen Einstellung der Eltern, versorgt. Dafür spendeten die Bürger Schwedens, bei denen es ebenfalls zu Lebensmittelrationierungen kam, in einer „Ein-Kronen-Sammlung“ Millionen schwedische Kronen vor allem für Österreich und Deutschland.
Mit diesen Beiträgen wurden die sogenannten „Schwedensuppen“ an Kleinkinder, unterernährte Schulkinder und TBC-gefährdete Jugendliche ausgegeben.
Allein in Österreich waren es im Zeitraum von Anfang 1946 bis April 1949 über 60.000 Kinder, an die Suppe oder Milchspeisen ausgeteilt wurden. Die Kinder kamen mit ihren eigenen Tellern, Bechern oder leeren Konservendosen zu den Ausgabestellen.
Es wurde darauf geachtet, dass jedes Kind direkt vor Ort seine Portion selbst aß, da es ihnen persönlich zugutekommen sollte.